Systemaufstellungen in der Traumatherapie

Der Schock steckt mir buchstäblich in den Knochen. Er erschüttert, trennt und verändert mich und meine Beziehung zu den Menschen in meinem Umfeld. Manche dieser Verhaltensänderungen wirken spontan, andere zeigen sich erst nach Jahren. Seitdem die Auswirkungen von traumatischen Ereignissen auf das Erleben und Verhalten von Individuen und sozialen Systemen in das Bewusstsein gerückt ist, gibt es vielfältige wissenschaftliche Ansätze in Medizin, Pädagogik, Psychologie und Physik, diesem Thema auf die Spur zu kommen. Verbunden damit ist die Entwicklung geeigneter Therapien, um Betroffenen konkret Hilfe anzubieten. Die individuelle Vielfalt traumatischer Erlebnisse findet in einer Methodenvielfalt ihren Ausdruck.

Auch die Aufstellungsarbeit hat sich in den letzten Jahrzehnten einen festen Platz in der Traumaarbeit erworben und ist für mich ein fester Bestandteil meiner therapeutischen Arbeit. Sie bietet eine besondere Mischung aus Präzision und Lösungsorientierung im Umgang mit Traumata.

Mein Gefühl ist: Viele Menschen haben es offensichtlich satt, „Leibeigene“ ihrer traumatischen Erfahrungen zu sein und auf Dauer Lebendigkeit, Freude und Lebensfülle einzubüßen. Widerum scheint eine Entscheidung notwenidig zu sein, um den eignenen abgespaltenen traumatischen (noch sich im Schock befindenden) Anteilen zu begegnen. Denn, sie gesichert zu haben, war auch lange von einem hohen Wert geprägt.
Mut und "am Ball bleiben" ist aus meiner Sicht für die Lösung an dieser Stelle besonders gefordert.